Diversität durch Drittstaatenrecruiting: Ein strategischer Vorteil für Österreich

06.07.24 01:04 PM Von Talent

In einer immer stärker vernetzten Weltwirtschaft steht die Fähigkeit, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, im Mittelpunkt des globalen Wettbewerbs. Österreich hat mit der Rot-Weiß-Rot-Karte ein Instrument, das gezielt hochqualifizierte Talente aus Drittstaaten anspricht und für unseren Arbeitsmarkt gewinnt.


Rückblick Art of Recruiting Konferenz


Auf der diesjährigen ART of Recruiting Konferenz hatte ich die Ehre, Einblicke in unsere Arbeit und Erfolge im Bereich Drittstaatenrecruiting zu geben. Dort teilte ich nicht nur unsere Ansätze und Methoden, sondern auch die kulturellen Bereicherungen und den Mehrwert diverser Teams für Unternehmen.


Was wir erreicht haben


Gemeinsam mit meinem Team haben wir eine beeindruckende Erfolgsrate von 100% im Prozess der Arbeitsgenehmigung erzielt. Unser Talentpool umfasst mittlerweile über 12.500 qualifizierte Kandidat:innen, die darauf brennen, ihre Karriere in Österreich zu starten. Wir verstehen es, die Brücke zu schlagen zwischen den Anforderungen des heimischen Marktes und dem unglaublichen Potenzial internationaler Fachkräfte.


Der Rot-Weiss-Rot Karten Prozess


Dieser dauert, wenn korrekt ausgeführt mindestens 4 und maximal 12 Wochen. Es benötigt einen umfassenden Dokumente-Check mit der Fachkraft, eine unterzeichnete Arbeitgebererklärung. Anschliessend geht es zur Einreichung bei der Bezirkshauptmannschaft oder dem Magistrat. Nach Freigabe des AMS kann die Person anreisen, bei der Immigrationsbehörde Fingerabdrücke nehmen und zu Arbeiten beginnen.


Der Dokumente-Check


Hier steht und fällt das Drittstaatenrecruiting. Voraussetzung ist, 55 Punkte im Punkterechner zu erreichen für RWR-Karte Mangelberuf und Sonstige Schlüsselkraft. Fachnachweise, das Gehaltsniveau, Sprachkenntnisse und Arbeitszeugnisse definieren die exakte Punktezahl. Werden weniger als 55 Punkte erreicht, ist eine Migration nicht möglich.


Weitere Tipps fürs Drittstaatenrecruiting


  • Machen Sie Ihre Personalplanung 6-12 Monate im Voraus. Der Dokumente-Check benötigt viel Zeit und Ressourcen und muss langfristig geplant werden.
  • Bauen Sie einen großen Datenpool auf. Die Hürden beim Drittstaatenrecruiting sind höher und mit einer höheren Anzahl an Kandidat:innen erhöhen Sie die Chancen einer erfolgreichen Auswahl an Fachkräften die migriert werden können.
  • Kandidat:innen früh interviewen und ausbilden. Manchen Fachkräften fehlen noch Sprachkenntnisse oder die Finalisierung des fachlichen Kurses um sich für die RWR-Karte zu qualifizieren. Hier lohnt es sich frühzeitig mit Kandidat:innen in Kontakt zu treten und diese langfristig aufzubauen, bis diese bereit sind für ihre Reise nach Europa.

'Must Haves' für erfolgreicehs Drittstaatenrecruiting


  • Kapazitäten im HR aufbauen: Drittstaatenrecruiting ist zeit- und ressourcenintensiver als Recruiting in der EU. Hier benötigt es geschulte Mitarbeiter:innen die sich dem internationalen Kandidat:innenpool zuwenden können.
  • Prozesse anpassen: Das Onboarding internationaler Fachkräfte benötigt neue Kommunikationsmethoden. Wir empfehlen Englische Onboarding Guides und Buddy-Programme.
  • Team 'On Board' bringen: Um eine reibungslose Integration von Fachkräften aus Drittstaaten sicherzustellen ist es unerlässlich, das gesamte Team von der Initiative zu überzeugen. Die täglichen Probleme tauchen nämlich dann auf, wenn die tägliche Zusammenarbeit von Misstrauen und Kommunikationsproblemen anstatt von Zusammenhalt und Toleranz geprägt sind.

Vorteile Diverser & Internationaler Teams


  • Chancengleichheit: Drittstaatenrecruiting ermöglich Fachkräften aus allen Ländern der Welt nach Europa zu kommen. Es gibt klare Anforderungen zur fachlichen Eignung und man kann auf einen weltweiten Talentepool zugreifen
  • Kreativität: Neue Nationen bringen andere Rezepte, Ideen, Denkweisen und Sprachkenntnisse mit. Dieses Innovationspotenzial gilt es zu nutzen und zu integrieren.
  • Inklusion: Mit internationaleren Teams entwickelt sich eine inklusivere und diverse Gesellschaft in Europa. Toleranz wird durch diese Globalisierung erhöht.

Wissen teilen: Workshops und mehr

Nach zahlreichen Anfragen freue ich mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir unser Wissen nicht nur auf Konferenzen teilen, sondern auch Workshops zu diesen wichtigen Themen anbieten. In diesen vertiefen wir die praktischen Aspekte des Drittstaatenrecruitings und geben wertvolle Tipps zur Integration und zum Aufbau eines internationalen Teams.

Unsere Themen reichen von:

- Die Erstellung eines effektiven Dokumenten-Checks

- Tipps für die Personalplanung und Kapazitätsaufbau im HR

- Erstellung englischer Onboarding-Guides

- Entwicklung von Buddy Programmen

- Strategien zur Förderung von Akzeptanz und Toleranz im Team


Wir glauben fest daran, dass diversifizierte Teams nicht nur für die einzelnen Unternehmen, sondern für die gesamte österreichische Wirtschaft und Gesellschaft einen Mehrwert darstellen.


Zusammenfassung und Ausblick


In unserer globalisierten Welt sollten wir die Chancen, die Drittstaatenrecruiting bietet, ergreifen und die Vielfalt als Bereicherung und strategischen Vorteil sehen. Ich lade Sie ein, sich mit uns auf diese spannende Reise zu begeben, um gemeinsam inklusive und innovative Arbeitsplätze zu schaffen.